(c) NuernbergMesse / Frank Boxler

BioThesis 2024 – And the winner is…

Der Forschungspreis BioThesis würdigt wegweisende Arbeiten im Einklang mit den aktuellen Herausforderungen der Bio-Lebensmittelbranche

Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der deutschen Land- und Lebensmittelwirtschaft ist es von entscheidender Bedeutung, nachhaltige und faire Lösungen zu finden, um unseren Planeten und die Tiere, die ihn bewohnen, zu schützen. Die Bio-Branche spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem sie sich für eine ganzheitliche Ernährung, Gesundheit und Fairness einsetzt – von der Produktion bis auf den Teller.

Zur Förderung der nächsten Generation im Bereich der Bioforschung und Bio- Land und-Lebensmittelwirtschaft wird dieses Jahr bereits zum 10. Mal der Forschungspreis BioThesis auf der Biofach verliehen.

Die diesjährigen Gewinnerinnen, Paula Henzl von der Universität Hohenheim und Silke Oppermann von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, haben mit ihren Arbeiten nicht nur faszinierende Erkenntnisse gewonnen, sondern auch konkrete Beiträge zur Bewältigung aktueller Herausforderungen geleistet.

Preisträgerin in der Kategorie Beste Bachelorarbeit ist Paula Henzl von der Universität Hohenheim. Ihre Arbeit „Determinanten der Fleischqualität und -leistung von Kälbern aus der kuhgebundenen Aufzucht“ ist unserer Jury besonders ins Auge gefallen. Die Arbeit wurde im Rahmen des Projekts WertKalb erstellt, das sich darauf konzentriert, männlichen Kälbern der ökologischen Milchviehwirtschaft einen Mehrwert zu bieten. Die Studie untersucht die Fleischqualität und -leistung von Kälbern, die bei ihren Müttern aufwachsen, und analysiert verschiedene Einflussfaktoren, darunter Betriebsmanagement, Fütterung, und Schlachtgewicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Kälber im Kurzkontakt die besten Ergebnisse erzielen konnten, wobei weitere Forschung notwendig ist, um detaillierte Informationen zum Betriebsmanagement zu erhalten.

In der Kategorie Beste Masterarbeit gewinnt Silke Oppermann von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Sie wird für Ihre Arbeit „Climate Neutrality on Sale – Assessment of Climate Neutrality Labels and their Contribution to Achieving the Paris Climate Targets“ mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Die Arbeit setzt sich kritisch mit Klimaneutralitätslabels auf Lebensmitteln auseinander und bewertet deren Beitrag zu den Pariser Klimazielen. Die Ergebnisse zeigen, dass die derzeitigen Klimaneutralitätslabels in vielen Kategorien mangelhaft abschneiden und wahrscheinlich nicht zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Die Autorin schlägt vor, staatliche ganzheitliche Nachhaltigkeitssiegel einzuführen und Klimaneutralitätskennzeichnungen zu verbieten, um Verbraucher vor irreführenden Informationen und Greenwashing zu schützen.

In einer Zeit, in der ein Umdenken in der Lebensmittelproduktion und -konsumation unerlässlich ist, setzen die Forschungsarbeiten der BioThesis-Preisträgerinnen einen bedeutenden Beitrag für eine fairere, nachhaltigere und gesündere Zukunft. Die Bio-Branche bleibt dabei weiterhin Vorreiter in der Forschung und Innovation für eine bessere Welt.

Übernommen aus der Pressemitteilung vom 14. Februar 2024

Verantwortung übernehmen – Für unsere Erde und unser Ernährungssystem

Am 15. Februar wurde erneut der Forschungspreis BioThesis auf der Biofach 2023 verliehen. Mit der BioThesis zeichnen wir jedes Jahr herausragende Bachelor- und Masterarbeiten aus, die sich mit den Herausforderungen der Bio-Lebensmittelbbranche und einem nachhaltigen Umbau der Ernährungswirtschaft beschäftigen. In Zeiten des Wandels geht es dabei auch um die Transformation überlebter Systeme, sowie eine gute internationale Zusammenarbeit. Die Preisträger*innen nehmen diese Verantwortung an und arbeiten daran, unsere Welt fair, nachhaltig und lebensbejahend zu gestalten.

Es reicht nicht, nur in Europa nachhaltig und ökologisch zu wirtschaften. Unser Augenmerk muss auch auf dem internationalen Raum liegen und dort Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, wo sie gewünscht und gebraucht ist. Ein Ansatz dafür ist das Projekt „Organic markets for development“ welches von der IFOAM unterstützt wird. Mit ihrer Bachelorarbeit „Communication for development: The case of promoting organic farming in northern Ghana“ als Teil dieses Projektes konnte Pinja Pöytäniemi von der Hochschule Rhein-Waal unsere Jury überzeugen. Sie wird für ihre herausragende Leistung mit der BioThesis 2023 in der Kategorie – Beste Bachelorarbeit – ausgezeichnet. Auch über ihre Bachelorarbeit hinaus ist Pinja Pöytäniemi bereit, Verantwortung zu übernehmen um die Welt zum Positiven zu verändern.

„Meine Mission ist es, unsere Lebensmittelproduktion in ein regeneratives System umzuwandeln. Im Grunde genommen wissen wir bereits, wie wir Nachhaltigkeit erreichen können. Meine Frage ist: Wie bringen wir die Menschen zur Zusammenarbeit? Daher möchte ich Wege erforschen,die Eigenverantwortung der Menschen an der Basis und partizipative Methoden zu fördern.“ – Pinja Pöytäniemi

Einen anderen, ebenso bemerkenswerten Ansatz hat unser Gewinner in der Kategorie – Beste Masterarbeit – Johann Verhoeven von der Westfälische Wilhelms-Universität Münster gewählt. In seiner Arbeit: „Kirchliche Landverpachtung im Dilemma – Zum sozialethischen Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen kirchlicher Träger im Bistum Münster“ analysiert er, vor welchen Hürden die Kirche steht. Wie kann eine ganzheitliche sozialökologische Transformation kirchlicher Verpachtung umgesetzt werden? Herr Verhoeven geht dabei auf die enge Verknüpfung der Landwirtschaft mit den universellen Werten ein. Dazu gehören eine sichere Lebensmittelversorgung, und ein bewohnbarer Planet für alle Menschen.

Dabei gilt es auch, die Interessen von Landwirtinnen und Landwirten, der Gesellschaft, zukünftiger Generationen und der Natur in die christlich-sozialethische Reflexion mit einzubeziehen. Um Wege und Lösungen für diese wichtigen Fragen zu finden, arbeitet unser Preisträger zurzeit an seiner Promotion.

BioThesis – der Forschungspreis der Bio-Lebensmittelwirtschaft wird von der LebensbaumStiftung, der BIOFACH, der Schweisfurth Stiftung, dem Bündnis für enkeltaugliche
Landwirtschaft und der Bioland-Stiftung getragen und von zahlreichen Mitgliedsfirmen der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) unterstützt.

 

Dieser Text ist die Pressemitteilung zur Vergabe des Forschungspreises Bio-Lebensmittelwirtschaft von Guilia Vogel.

Biofach 2021: Impulse setzen, Wandel gestalten

„Shaping Transformation. Stronger. Together“ – das war das diesjährige Motto der Weltleitmesse Biofach, die in diesem Jahr statt im Nürnberger Messezentrum digital stattfand. Für einen Wandel, hin zu einer zukunftsfähigen Land-und Lebensmittelwirtschaft, engagiert sich die Schweisfurth Stiftung seit ihrer Gründung. Selbstverständlich also, dass sie als Impulsgeberin und Gestalterin einer öko-sozialen Agrarkultur mit einer Vielzahl an Projekten und Themen vertreten war – ein Rückblick: (c) BioThesis/Biofach

„Auch in diesem Jahr hat die Biofach gezeigt, dass es viele innovative und vielversprechende Handlungsansätze für die vielfältigen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit gibt. Besonders begeistert hat mich Konstantin Schwemmlein, einer der diesjährigen Gewinner des Forschungspreises BioThesis“, resümiert Dr. Niels Kohlschütter, Vorstand der Schweisfurth Stiftung. Die Auszeichnung wird seit 2014 jährlich von der Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit der Lebensbaum Stiftung, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller sowie der Biofach für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten verliehen, die sich mit der Herstellung, Vermarktung oder Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln auseinandersetzen. Konstantin Schwemmlein überzeugte die Jury mit seiner innovativen Idee die Blockchain Technologie[1] mit dem Biomarkt zu verbinden. Das Potenzial: Schaffung einer höheren Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie das Sichtbarmachen sämtlicher produktbezogener Herstellungs- und Transportbedingungen. „Konstantin nimmt sich in seiner Bachelorarbeit einer zentralen Herausforderung an: Wie lässt sich der ökologische und soziale Mehrwert eines Bio-Produktes für Verbraucher:innen erkennbar und erlebbar machen? Mit der Blockchain Technologie hat er hier einen spannenden Ansatz entwickelt“, kommentiert Kohlschütter. Alle Preisträger:innen und Informationen zu den ausgezeichneten Abschlussarbeiten finden Sie hier.

Ökologische Agrarkultur voranbringen

Dass die Schweisfurth Stiftung sich für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft einsetzt, zeigt sich neben der Förderung des Forschungspreise BioThesis, an den zahlreichen weiteren Vorträgen:

  • Saro Ratter, Projektmanager der Schweisfurth Stiftung, stellte gemeinsam mit der Bruderkalb Initiative Hohenlohe, den Demeter Milchbauern Süd w.V. und De Öko Melkburen GmbH Kriterien für kuhgebundene Kälberaufzucht vor. Ausführliche Informationen können der Pressemitteilung entnommen werden.
  • Außerdem beteiligte sich Dr. Niels Kohlschütter an der Diskussion des Bündnis für eine engeltaugliche Landwirtschaft über die im September 2020 veröffentlichte Studie Pestizid-Belastung in der Luft und welche konkreten Handlungsschritte jetzt folgen müssen.
  • Und auch das Projekt WERTvoll war auf dem Kongress vertreten. Konkret ging es um die Frage, wie Stadt-Land-Partnerschaften durch neue nachhaltige Produkte gestärkt werden können.

Vertreten mit dieser Themenvielfalt bestätigt die Schweisfurth Stiftung einmal mehr ihre Rolle als Impulsgeberin und Gestalterin einer zukunftsfähigen, ökologischen Agrarkultur.

[1] Die Blockchain-Technologie ermöglicht es mithilfe einer dezentralen, von vielen genutzten Datenbank, Daten fälschungssicher zu übermitteln.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Dr. Niels Kohlschütter und Saro Ratter, beide Schweisfurth Stiftung

Engagiert für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft: Die Stiftung auf der Biofach

Die Biofach, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, ist seit über 30 Jahren der Treffpunkt der internationalen Bio-Branche. Selbstverständlich also, dass die Schweisfurth Stiftung, als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Praxis, hier anwesend ist. Auch in diesem Jahr wirkte sie als Impulsgeber im Rahmen des Biofach Kongresses aktiv mit. Lesen Sie hier ausführlich über das Engagement der Schweisfurth Stiftung auf der Biofach 2020.

Kuhgebundene Kälberaufzucht: Pioniere zeigen, dass es geht!

Die Kälber wieder bei den Müttern lassen – dafür plädierten die ReferentInnen bei der Veranstaltung „Kuhgebundene Kälberaufzucht: Milch und Fleisch aus besonders tierfreundlicher Haltung“ auf der BIOFACH. Doch wie funktioniert eine kuhgebundene Kälberaufzucht? Und was passiert eigentlich mit den Bullenkälbern? Diese und weitere Fragen wurden von Saro G. Ratter, Projektmanager der Schweisfurth Stiftung, Rolf Holzapfel, Geschäftsführer der Demeter Heumilch Bauern Süd und Beate Reisacher, Projektmanagerin Öko-Modellregion Oberallgäu Kempten diskutiert. Den ausführlichen Nachbericht finden Sie hier. 

Eine Frage der Haltung: Zweinutzungshuhn oder Früh-Erkennung im Ei?

Schluss mit dem Kükenschreddern! Da waren sich die Diskutanten auf der Biofach Veranstaltung des Tierzuchtfonds einig. Doch wie kommen wir aus dem Kükendilemma? Sind das Zweinutzungshuhn und/oder die Früherkennung im Ei eine praxistaugliche, tierethisch vertretbare Alternative? Diesen Fragen gingen Werner Hockenberg, Geflügelzüchter und Mitinitiator der Bruderhahninitative , Inga Günther, Geschäftsführerin der Ökologischen Tierzucht gGmbH , Annika Bromberg vom Tierzuchtfonds, Kristin Höller, Referentin bei der SELEGGT GmbH und Prof. Dr. Franz -Theo Gottwald, Vorstandsvorsitzender der Schweisfurth Stiftung, auf den Grund. Die spannende Diskussion gibt es hier.

Junge ForscherInnen im Fokus: Herausragende Arbeiten ausgezeichnet

Innovativ, fundiert und wegweisend – so lassen sich die Bachelor- und Masterarbeiten beschreiben, die auf der Biofach mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft  ausgezeichnet wurden. Der Preis wird seit 2014 jährlich von der Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit der Lebensbaum Stiftung, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller sowie der Biofach verliehen. Mit der Auszeichnung werden herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten gewürdigt, die sich mit der Herstellung, Vermarktung oder Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln auseinandersetzen. Lesen Sie hier.

Junge ForscherInnen im Fokus: Herausragende Arbeiten ausgezeichnet

Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft

Innovativ, fundiert und wegweisend – so lassen sich die Bachelor- und Masterarbeiten beschreiben, die auf der Biofach mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft  ausgezeichnet wurden. Der Preis wird seit 2014 jährlich von der Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit der Lebensbaum Stiftung, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller sowie der Biofach verliehen. Mit der Auszeichnung werden herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten gewürdigt, die sich mit der Herstellung, Vermarktung oder Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln auseinandersetzen.

„Die prämierten Arbeiten zeigen einmal mehr, wie wichtig Forschung für die Praxis ist. Nur durch solch innovativen Ansätze in der Wissenschaft kommt die Bio-Branche weiter voran“, kommentiert Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstandsvorsitzender der Schweisfurth Stiftung und Jurymitglied des Forschungspreises Bio-Lebensmittel. Insbesondere die thematische Vielfalt und die zukunftsweisenden Ergebnisse begeisterten die Jury: Annemarie Ohlwärter untersuchte das Superfood Weiße Lupinen; Marlon Rommel ging der Frage nach, wie unsere Lebensmittelsysteme nachhaltig gestaltet werden können; Kaja Gutzen beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit ökologischer Sortenprüfung; Stefan Peil bereitete in seiner Abschlussarbeit den Weg für eine erfolgreiche Bekämpfung der Esca-Krankheit bei Rebholz und Sophie Löbbering adaptierte die Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft auf Bäckereien.

Lesen Sie hier  mehr über die ausgezeichneten Bachelor- und Masterarbeiten.

Weiterentwicklung des Konzeptes

Ziel des Forschungspreises Bio-Lebensmittelwirtschaft ist es, junge Menschen mit innovativen Ideen für die Themen der Bio-Lebensmittelwirtschaft zu begeistern und Nachwuchskräfte zu gewinnen. Dies soll nun weiterausgebaut werden, indem ein Netzwerk zwischen Unternehmen, Hochschulen und Studierenden aufgebaut wird. Geplant ist hierfür eine Plattform, auf der sich Studierende und Unternehmen finden können, um gemeinsam Themen für Abschlussarbeiten zu entwickeln. Im Zuge dessen wurde auch ein neuer, griffigerer Name für den Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft entwickelt: Ab jetzt heißt der Preis nun „BioThesis“.

Mehr Informationen dazu gibt es hier.

NachwuchsforscherInnen setzen Impulse für Bio-Branche

Von Bio-Karpfen bis Consumer Beliefs – so groß war die Bandbreite der Themen der Bachelor- und Masterarbeiten, die mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft auf der Biofach 2019 ausgezeichnet wurden. Der Preis wird seit 2014 jährlich von der Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit der Lebensbaum-Stiftung, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller sowie der Biofach vergeben. Mit der Auszeichnung werden herausragende wissenschaftliche Leistungen rund um das Thema Bio-Lebensmittel gewürdigt.

Innovation und Wissenschaft – essentiell für die Bio-Branche

Forschung liefert einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Bio-Branche. Dabei bedarf es innovativer Ansätze, um den ökologischen Sektor kontinuierlich voranzubringen. Der Forschungspreis fördert aktiv Wissenschaft und Forschung im Bereich Bio-Lebensmittelwirtschaft, indem dieser Studierende für die Themen der Bio-Branche begeistert. „Die prämierten Arbeiten zeichnen sich, neben der hohen wissenschaftlichen Qualität, durch einen starken Praxisbezug aus. Diese enge Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis ist von entscheidender Bedeutung, um die Brücke zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischer Umsetzung zu schlagen.“, kommentiert Prof. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung und Juror.

Die ausgezeichneten Forschungsarbeiten –  ein Überblick

Im Rahmen der Biofach 2019 erhielten die PreisträgerInnen den mit 2.000 € dotierten Forschungspreis. Zudem hatten sie die Möglichkeit ihre Ergebnisse dem Fachpublikum zu präsentieren, das sie mit der Vielfalt an Themen und überraschenden Erkenntnissen beeindruckten:

  • Mehl im Bio-Speiseeis: Laura Entringer von der Hochschule Trier verfasste ihre Bachelorarbeit in Kooperation mit einer kleinen Molkerei mit dem Ziel, im Speiseeis den konventionellen Stabilisator Pektin durch eine biologische Alternative zu ersetzen. Die  Lösung: Johannisbrotkernmehl.
  • Verbesserung der Vermarktungsstrategie für Bio-Karpfen: In ihrer Bachelorarbeit analysierte Katharina Schwab von der Hochschule Triesdorf die Prozesskette der Erzeugung und Vermarktung von Bio-Karpfen und arbeitete konkrete Handlungsempfehlungen für die zukünftige größere Verbreitung heraus.
  • Revolution in der Nitratforschung: Johanna Hoppe von der Universität Kassel verglich in ihrer Masterarbeit Studien zur Nitratauswaschung bei konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung. Sie kam zu einem überraschenden Ergebnis: Anders als bisher angenommen, gelangt durch ökologische Bewirtschaftung zehn bis 52 Prozent weniger Nitrat in unser Grundwasser.
  • SDGs angewandt: Mit dem Ziel, die UN Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in der Praxis umzusetzen, unterstützte Banu Sengül von der Technischen Universität Hamburg im Rahmen ihrer Masterarbeit einen landwirtschaftlichen Betrieb bei der Umstellung auf Ökolandbau.
  • Consumer Beliefs und Bio-Lebensmittel: Jenny Kleeblatt von der Technischen Universität München analysierte über tausend Onlinekommentare im Hinblick auf die Authentizität von Bio-Lebensmitteln und kam zu dem Ergebnis, dass diese nicht nur von den Faktoren Gesundheit und Label abhängt, sondern auch von den Aspekten Herkunftsland und Einkaufsstätte.

Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeiten zeigen einmal mehr, wie wichtig Forschung für die Praxis ist.

Ausgezeichnete Forschung zur Bio-Lebensmittelwirtschaft

Bio boomt. Ökologische Lebensmittel oder solche aus artgerechter Tierhaltung sind im Trend. Immer mehr KonsumentInnen achten auf eine nachhaltige Wertschöpfungskette und schätzen die neue Vielfalt bei der Lebensmittelauswahl. Um diese Entwicklung zu unterstützen und auszubauen, sind innovative Lösungsansätze in der Herstellung und der Vermarktung von Bio-Lebensmitteln gefragt. Wichtige Erkenntnisse und Empfehlungen bieten dabei Forschungsergebnisse zu Rechts- und Umweltfragen sowie Lebensmitteltechnologie. Drei herausragende Abschlussarbeiten von Jungwissenschaftlerinnen aus diesen Bereichen wurden heuer auf der Biofach 2017 ausgezeichnet.  Bereits zum vierten Mal wurde der mit insgesamt 8.000 Euro dotierte Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft verliehen. Träger des Preises die Schweisfurth Stiftung sowie die Lebensbaum-Stiftung, AöL und die Biofach selbst.

„Generation Zukunft“
Welchen Einfluss haben ökologische und konventionelle Ernährungsweisen auf unser Klima? Wie lassen sich Interaktionsprobleme zwischen kleinbäuerlichen Betrieben und Abnehmern minimieren? Wie können Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Gemeinschaftsverpflegung reduziert werden? Diese und weitere Fragen behandelten die Bewerber in ihren Abschlussarbeiten. Auf der Biofach in Nürnberg wurden die Siegerinnen Michaela Haack (BA, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde), Hanna Treu (MA, HU Berlin) und Irina Voß (MA, Leuphana Universität Lüneburg) feierlich am Stand von „Generation Zukunft“ ausgezeichnet. Neben Prof. Franz-Theo Gottwald haben die Jurymitglieder Prof. Angelika Ploeger, Albrecht von Schultzendorff und Maren Walter die Preisverleihung begleitet. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Jazz Duo Konstantin Herleinsberger und Felix Buchner untermalt.

Kompetenz gepaart mit Überzeugung
Dr. Niels Kohlschütter, seit Februar 2017 Geschäftsführer der Schweisfurth Stiftung, hat die Preisverleihung verfolgt und war von der Auswahl der Preisträger begeistert. Besonders beeindruckt hat ihn die Kompetenz des Nachwuchses: „Die bei der Verleihung gestellten Fragen wurden in einer Tiefe beantwortet, die insbesondere mit Blick auf die kurze Erstellungszeit der Abschlussarbeiten fasziniert. Die Preisträgerinnen zeigten eine erfolgsversprechende Kombination aus Kompetenz und Herzblut. Wir wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft!“

Ab sofort können bereits Arbeiten für den Forschungspreis 2018 eingereicht werden: www.forschungspreis-bio-lebensmittel.de

Headerfoto: V.l.n.r.: Dr. Franz Ehrnsperger (Neumarkter Lammsbräu), Dr. Susanne Freifrau von Münchhausen (HNE Eberswalde), PD Heide Hoffmann (Humboldt Universität Berlin), Maren Walter (Vorstand der Lebensbaum-Stiftung), Michaela Haack (Preisträgerin), Dr. Dorli Harms (Leuphana Universität Lüneburg), Hanna Treu (Preisträgerin), Albrecht von Schultzendorff (Teutoburger Ölmühle GmbH), Prof. Dr. Dr. Angelika Ploeger (Fachgebietsleiterin Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur Universität Kassel), Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung), Dr. Alexander Beck (Geschäftsführender Vorstand, AöL), Dr. Jürgen Tölke (Geschäftsführer, Biofino GmbH), Petra Wolf (NürnbergMesse/Biofach)

Schlauer als gedacht

Blöde Kuh? Dumme Ziege? Von wegen! Die diesjährigen Preisträger des Forschungspreises der Internationalen Gesellschaft für Nutzierhaltug (IGN) widmen sich vor allem der Frage nach den kognitiven Fähigkeiten von landwirtschaftlich gehaltenen Tieren.

Kluge Paarhufer und optimistische Schweine
Für seine Arbeit zu physikalisch- und  sozial-kognitiven Fähigkeiten von Nutztieren, insbesondere die von Hausschweinen, Zwergziegen und Schafen, erhielt der Verhaltensbiologe Dr. Christian Nawroth 4.000 Euro. Seine Untersuchungen zeigen, dass Nutztiere über komplexe kognitive Fähigkeiten verfügen, um mit ihrer physikalischen und sozialen Umwelt zu interagieren. So nutzen etwa junge Schweine und Zwergziegen gezielt menschliche Gesten, um Futterverstecke zu identifizieren. Eine verbesserte Kenntnis über diese kognitiven Kapazitäten kann helfen, das Wohlbefinden der Tiere entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse zu steigern.
Dr. Eimear Murphy erhielt 3.000 Euro für ihre Arbeit „Anwendung kognitiver Ansätze zur Messung von Emotionen bei Schweinen“. In Testreihen wurden die Verhaltensantworten von Minischweinen und Mastschweinen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer daraus resultierenden Emotionen miteinander verglichen. Mit Hilfe der Studienergebnisse könnte es in Zukunft leichter möglich sein, emotionale Stimmungslagen bei Schweinen zu erfassen und das Haltungsumfeld so gezielt auf das Tierwohl abzustimmen.

Forschung für die Legehenne
Ebenfalls 3.000 Euro erhielt die Biologin Dr. Ariane Stratmann für ihre 2014 an der Universität Bern verfasste Dissertation zum Thema Brustbeinveränderungen bei Legehennen. Die schmerzhaften Veränderungen und Frakturen am Brustbein von Legehennen sind in der konventionellen Haltung keine Seltenheit. Ziel der Arbeit war es, die Ursachen für Brustbeinveränderungen bei Legehennen zu untersuchen und Lösungsansätze zu entwickeln, um deren Häufigkeit zu reduzieren. Dabei lag der Fokus auf dem Design des Volierensystems und Sitzstangenmaterials, der genetischen Selektion sowie auf der Anwendbarkeit der Ergebnisse in der Praxis. Die Studie ist ein wichtiger Beitrag zur tiergerechten Gestaltung von alternativen Haltungssystemen für Legehennen und ermöglicht es, die Haltung von Legehennen in Volierensystemen deutlich zu optimieren.

Mehr zum Preis
Die Internationale Gesellschaft für Nutztierhaltung fördert auf wissenschaftlicher Grundlage die tiergerechte Zucht, Haltung, Ernährung und Behandlung von Tieren in der Landwirtschaft. Zum 13. Mal ehrte die IGN im November Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich in ihren Forschungsarbeiten mit der artgerechten Haltung von Nutztieren auseinandersetzen. Der  Forschungspreis  wird  jährlich  ausgeschrieben und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.  Die  nächste  Ausschreibung  beginnt  im  November 2015 und endet am 1. April 2016. Die Jury besteht aus Fachleuten der Veterinärmedizin, Verhaltenskunde, Agrarwissenschaften, Recht und Philosophie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

 

BioThesis – Forschungspreis für innovative Forschung rund um Bio-Lebensmittel

Dynamisch und innovativ: Die ökologische Lebensmittelbranche leistet entscheidende Beiträge zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen in der Ernährungswirtschaft.

Welchen Mehrpreis akzeptieren Verbraucher für ökologisch einwandfreie Lebensmittel? Wie bio sind Lebensmittel, wenn sie rundherum in Plastik verpackt sind? Oder tausende Kilometer zwischen Acker und Teller liegen? Es gibt zahlreiche Forschungsfragen aus dem Bereich green logistics, zur nachhaltigen Ausgestaltung von Produktionsprozessen oder zu sozialen Perspektiven, die ebenso drängend wie spannend sind.

(c) BioThesisUm der Branche neue Impulse zu geben, sich fortwährend weiterzuentwickeln und dabei die eigenen Werte nicht aus den Augen zu verlieren, wurde der Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft, heute BioThesis, ins Leben gerufen.

Preis für innovative Forschung

Junge Forscherinnen und Forscher können sich mit ihren Arbeiten bewerben. Der Wettbewerb prämiert die besten Forschungsarbeiten (Bachelor, Master und Dissertation) rund um Lösungen zu ökologischen Themen und Nachhaltigkeitsfragen. Er findet jährlich statt. Die Schweisfurth Stiftung gehört neben der Lebensbaum-Stiftung, der AÖL und der Biofach zu den Trägern des Preises. Dr. Niels Kohlschütter, Vorstand der Schweisfurth Stiftung ist Jurymitglied.

 

Informationen zu den aktuellen Preisträgern finden Sie unter biothesis.org.

 

 

Kurz-gut

Projektname: Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft
Startschuss: 2013
Status:
läuft
Wirkungskreis:
regional
Zielgruppe:
Studenten, Universitäten, Unternehmen der Bio-Lebensmittelwirtschaft
Maßnahme:
Trägerschaft
Ansprechpartner/in: Annette Weber oder Dr. Alexander Beck, Büro Lebensmittelkunde & Qualität
Mehr unter: biothesis.org